Bindung und verlässliche Beziehungen sind essenziell für die emotionale Entwicklung eines Kindes. Was können wir tun, um Kindern zu helfen, sich emotional zu entwickeln und eine positive Bindung zu ihren Bezugspersonen aufzubauen? Jetzt, hier und heute ist die Zeit, zu beginnen!
Wenn Kinder eine sichere und verlässliche Beziehung zu ihren Eltern oder Betreuern haben, fühlen sie sich geliebt und geschätzt. Das stärkt ihr Selbstwertgefühl und hilft ihnen im Verlauf ihrer Entwicklung, positive Beziehungen zu anderen aufzubauen.
Darüber hinaus können starke Beziehungen auch dazu beitragen, dass Kinder mit Stress und schwierigen Situationen besser umgehen können.
Die Bindungssicherheit ist ein Schlüssel für die psychische Gesundheit des Kindes. Ist das Kind gesund und fühlt sich wohl, erleichtert dies sein ganzes Leben. Das Gefühl von Bindungssicherheit öffnet beim Kind die Tore zum Lernen, zur Entwicklung von Eigenmotivation und Neugierde. Durch die Verbindung zu den Eltern lernt das Kind seine Kompetenzen und Ressourcen kennen.
Also alles in allem:
Gelungene Bindung und stabile Beziehungen sind eine Vorbedingung für den persönlichen Erfolg, für eine gelungene Zeit in Kita, in der Schule, im Beruf und für das ganze Leben.
Wenn wir dann an die konkrete Umsetzung in den Alltag denken, haben wir oft den Zeitmangel vor Augen. Eltern und pädagogische Fachkräfte, Erzieher und Erzieherinnen fragen sich häufig: „Wann soll ich mir die Zeit dafür nehmen?“ „Wieviel Zeit braucht ein Kind von mir am Tag?“ „Ich hab‘ doch so wenig Zeit!“ –
Eltern müssen viel arbeiten, müssen den Haushalt „woppen“, vielleicht haben sie mehrere Kinder und alle sind so unterschiedlich.
Erzieher und Erzieherinnen verwalten aktuell den Mangel: die Zeit fehlt, das Personal fehlt usw.
Die Antwort ist dennoch: ein guter Moment am Tag ist eine gelungene Investition in die Entwicklung der Kinder! Und wenn du 2 oder auch 3 Momente hast, ist es gleich doppelt oder dreifach so viel. Und mit Moment ist wirklich der Moment gemeint.
Was kannst du in den Momenten tun?
Willst du eine stabile und vertrauensvolle Beziehung zu deinem Kind oder dem Kind, das du begleitest, aufbauen und stärken: achte auf deine Kontaktmomente. Und damit ist der wirkliche Kontaktmoment gemeint.
Leg das Handy weg – halte einen Moment inne und setz dich hin – schau dein Kind an – lächle, wenn du es geben kannst – sei begeistert von deinem Kind! Sei für einen Moment ganz da.
Das nennen wir Resonanz. Resonanz ist mehr als nur ein Echo – Resonanz gibt dem Kind einen Spiegel seines Selbst, damit es sich in dir erkennt!
Deine innere Haltung ist wichtig. Denk nicht: ‚Ich hab doch gar keine Zeit‘ – sondern zähle die Momente im Alltag, in denen es dir gelungen ist, Zeitmomente zu geben.
Denke: ‚Ich schau mal, wann ich heute einen Moment Zeit habe‘.
Eine halbe Minute, eine Minute, 2 Minuten – das sind Momente.
Sei geduldig mit dir selbst und hake die Tage ab, an denen scheinbar nichts gelingen will. Sie sind nicht wichtig. Schau wieder nach vorne und zum nächsten Tag und deinem Vorhaben, wieder bewusst zu schauen, wann du einen Moment Zeit hast.