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Unsichere Kinder, die sich nicht bewegen

Sind die Ängste der Kinder zu stark, haben sie wenig Halt und innere Sicherheit, haben sie oft auch Angst in Bewegung zu gehen.

Sie klammern, gehen auch in Bewegungsräumen selten in Bewegung, weil sie Angst haben, zu fallen oder das irgendetwas passieren könnte. Sie „kleben“ sozusagen an etwas oder auch an jemandem: z.B. setzen sie sich an eine Stelle von der sie alles beobachten können oder lassen den Erwachsenen nicht aus den Augen.

Sie wirken unsicher, häufig sprechen sie undeutlich, sprechen mit monotoner Stimme.

Ihr Spiel ist in der Regel statisch, es verändert sich kaum etwas. Z.B. fahren sie auf immer gleichen Strecken mit kleinen Autos hin und her, oder sie bauen kleine Dinge, sind dabei sehr verlangsamt, etwas umzuwerfen, umzustoßen oder jemanden mit Freude im Spiel wegzudrücken ist ihnen kaum möglich. Dadurch entsteht aus ihren Initiativen auch keine weitere Handlung. Sie sind nicht sicher gebunden und können daher auch nicht in die Ablösung kommen. Alle kleinen Versuche, doch einmal etwas Neues auszuprobieren, werden schnell wieder beendet und in der Regel suchen die Kinder eine Ausrede. Die Kinder versuchen dabei, ihre Angst in Griff zu bekommen.

Hierzu ein kleines Beispiel:

Lina, 4 Jahre alt, ist ein unsicheres Kind. Bewegung ist für sie ein Greul, sie sitzt lieber dabei, während andere Kinder freudig in Bewegung sind. An einem Tag traut sie sich an die Sprossenwand, setzt einen Fuß langsam auf die Sprosse, zieht dann den nächsten nach. Doch plötzlich bricht sie ab und sagt mit monotoner, sehr langsamer Stimme: ‚Kann nicht mehr – muss mich ausruhen…‘ Lina spricht sehr undeutlich, hat wenig Kontakte zu anderen Kindern, weil sie sie häufig nicht verstehen oder gar nicht erst hören. Sie hat Angst vor Neuem und wirkt in diesen Situationen sehr blockiert. Erwachsene sind für sie extrem wichtig, sie klammert an ihnen und möchte häufig, dass sie für sie sprechen, wenn sie etwas von anderen möchte.

Schauen wir zunächst auf das Thema Bewegung generell.  Bewegung ist ein Instrument für jeden Menschen, Bewegung gibt uns Rückversicherung. Denken wir nur mal dran, wenn wir einen anstrengenden, problembehafteten Tag hatten und dann einen Spaziergang machen, oder Joggen oder irgendetwas anderes in Bewegung tun. Danach ist auch der anstrengende Tag nicht anders gewesen, aber wir fühlen uns deutlich besser. Wir haben etwas von innen nach draußen gebracht.

Bildlich gesehen ist das für die Kinder auch so, noch viel intensiver, weil Kinder viel mehr in Bewegung sind als wir Erwachsenen. Wenn wir die Freude der Kinder in ihrer Bewegung sehen, wissen wir, dass sie gut gebunden sind, bereit für Neues. Sie haben Freude an der Bewegung und in der Regel keine Angst davor. Denn sie fühlen sich wohl in ihrem Körper und spüren genügend Halt, Stabilität und Sicherheit.

Kinder wie Lina haben eher das Gefühl und die Angst, zu fallen, weil sie keine Stabilität in ihrem Körper spüren.

Und wenn sie Kinder mit diesen und ähnlichen Entwicklungsthemen sprachlich dazu in der Lage sind, kompensieren sie häufig durch diese Sätze: ‚Kann nicht mehr – muss mich ausruhen‘ oder ‚Ist mir viel zu langweilig‘ o.ä.

Die Botschaft hintendran ist aber eher: ‚Ich habe Angst, dass ich falle‘ – ‚Ich habe Angst, dass niemand da ist der mich hält‘ – ‚Ich schaffe das nicht, weil ich nicht weiß, wie ich mich gut und sicher bewegen kann.‘

Diese Kinder brauchen zunächst die grundlegenden Erfahrungen mit ihrem ‚Ich‘, ihrem eigenen „inneren Schatz“. Es ist wichtig, ihre Fähigkeiten wahrzunehmen, damit sie mit sich selbst verbunden sein können und Lust auf „Loslösung“ bekommen. Wenn ein Kind sicher gebunden ist, bekommt es Lust auf Loslösung: es will sich bewegen, Neues ausprobieren, auch mal etwas wagen.

Spiele wie: Fangen und verstecken im Kontakt mit dem Erwachsenen sind Spiele, die diese Entwicklung unterstützen.  In diesen Spielen erfährt das Kind die Freude des Erwachsenen, der es gefunden hat oder im Arm halten kann. Diese Freude stärkt das Ich und ermutigt das Kind in seinem eigenen Tun.

Auch jede kleine Bewegung dieser Kinder sollte „gefeiert“ werden, positiv wahrgenommen werden und dann heißt es wieder ein wenig Geduld haben und warten, bis das Kind bereit ist für den nächsten Schritt. Das positive Wahrnehmen unterstützt den eigenständigen Schritt des Kindes: ein freundliches Nicken, ein „Daumen hoch“, ein begeistertes „Ja, das hast du schon geschafft“, ermutigt das Kind, von sich aus Neues auszuprobieren.

Annette Schoeneck Gabi Ries Icons 1
Wir sind Annette & Gabi …

… und befassen uns seit vielen Jahren mit unseren kleinen Erdenbürgern und den sogenannten „Problemkindern”.

Unser Herzensanliegen und unsere Kernkompetenz sind es, Kinder mit herausforderndem Verhalten zu verstehen, sie in nächste Entwicklungsschritte zu bringen und ihnen somit ein besseres Leben zu ermöglichen. Im Sinne einer gut gelebten Interaktion und Kommunikation am sozialen Miteinander zu arbeiten.

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