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Warum können manche Kinder ihre Emotionen nicht kontrollieren?

Konfliktsituationen stressen uns immer am meisten. Wenn wir versuchen, auch diese Situationen als Lernsituation zu verstehen, fällt es uns vielleicht leichter, auch in diesen Situationen in Kontakt und Interaktion zu gehen.

Bleibt ein Kind allein mit seinem Problem, gibt es keine Weiterentwicklung. Die Kinder brauchen uns, um eine Verbindung zwischen „Bauch und Kopf“ herstellen zu können, sie brauchen soziale Modelle, die hilfreich sind, um in der Peergroup zurecht zu kommen.

Sie brauchen die Übung mit uns, um in ihrem späteren Leben darauf zurückgreifen zu können. Sie brauchen ihr „Emotionswissen“, um das Leben in der Gesellschaft positiv zu gestalten, Krisen zu meistern und um gesund zu bleiben.

Ein Beispiel:

M., 5 Jahre alt, wird von einem anderen Kind geärgert. Er bricht sofort in heftiges Weinen aus. Wenn man ihn anspricht, kann er nicht sagen, was mit ihm los ist. Er hat keine Idee, wie er sein Problem lösen könnte.

Ein anderes Beispiel:

P., ebenfalls 5 Jahre alt, sitzt auf dem Bauteppich und baut mit Klötzen. Ein anderes Kind kommt vorbei, sieht weitere Klötze auf dem Boden liegen und nimmt sich etwas was davon. Im gleichen Moment fängt P. an, wie am Spieß zu schreien, zerstört sein Gebautes und wirft die Klötze auf das andere Kind.

Zwei verschiedene Situationen, zwei verschiedene Kinder. Aber beide Kinder haben etwas gemeinsam: sie haben noch nicht gelernt, ihre Impulse zu kontrollieren. Beide reagieren körperlich, beide nutzen keine Worte in ihrer Situation. Beide verlieren innerhalb von Sekunden ihre innere Sicherheit. Beide haben die Orientierung, ihren inneren Kompass verloren.

Wie können wir die Kinder verstehen?

Bei beiden Kindern entsteht Angst – Chaos im Kopf – weil sie nicht mehr wissen, was sie tun können und weil sie keine Worte für ihre Emotionen und Problemlösungen haben.

Dadurch können folgende Verhaltensweisen ausgelöst werden:

  • „Ich muss kämpfen” – hauen, beißen, schlagen, kaputt machen, oder
  • „Ich muss erstarren” – nichts mehr tun können, verzweifelt sein, oder
  • „Ich flüchte” – weglaufen, nicht mehr zuhören, so tun, als wäre nichts gewesen

Was können wir also tun?

Was brauchen sie von uns?

Wenn das Kind schon im Konflikt steht, dann können wir:

  • Worte für Gefühle geben – das unterstützt das lernen der Eigenregulation und signalisiert: „Ich werde verstanden!”
  • Alle beteiligten Kinder können einbezogen werden und auch deren Gefühle können benannt werden.
  • Ich kann dann das Kind Schritt – für Schritt anleiten, was es nun tun kann, ihm sagen, was möglich ist – das gibt die Orientierung und Sicherheit zurück und signalisiert: „Jemand ist da für mich! Ich bin nicht allein mit meinem Problem!”
  • Auch hier kann ich die anderen Kinder wieder einbeziehen und helfen, wie man miteinander überlegt, wie nun mit den verschiedenen Gefühlen umgegangen werden kann und wie man Lösungen findet.

Wir haben grundsätzlich erkannt:

den betroffenen Kindern fehlen die Worte für Gefühle und sie haben noch zu wenig Erfahrungen, wie man seine Probleme lösen kann.

Was kann ich noch tun?

  • Ich nutze die entspannten Momente und Alltagssituationen.
  • Ich benenne die Emotionen des Kindes.
  • Ich kann meine eigenen Emotionen benennen.
  • Ich kann einem Kind Worte für die Emotionen anderer Kinder geben.
  • Der positive Moment unterstützt das Lernen am stärksten!
  • Und ich nutze Alltagssituationen, in denen ich ein Kind bei unterschiedlichen Aufgaben anleite, begleite und es die Aufgabe selbst tun lasse. Ich bestätige, was es geschafft hat!

Das Kind bekommt das Gefühl: „Ja, genau! Ich kann es schaffen”.

Damit stärke ich das Vertrauen in die eigene Lösungsfähigkeit!

Annette Schoeneck Gabi Ries Icons 1
Wir sind Annette & Gabi …

… und befassen uns seit vielen Jahren mit unseren kleinen Erdenbürgern und den sogenannten „Problemkindern”.

Unser Herzensanliegen und unsere Kernkompetenz sind es, Kinder mit herausforderndem Verhalten zu verstehen, sie in nächste Entwicklungsschritte zu bringen und ihnen somit ein besseres Leben zu ermöglichen. Im Sinne einer gut gelebten Interaktion und Kommunikation am sozialen Miteinander zu arbeiten.

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